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Warndienst Nr.: 06-2024

Sehr geehrte Damen und Herren! 

Seit knapp zwei Wochen sind die ersten Schwalben im Zollernalbkreis auf Erkundungstour und sichten ihre Nester.  Die Witterung stabilisiert sich etwas und die Feldarbeiten können jetzt gut erledigt werden. 

Winterraps: 

Die Blüte beginnt in den unteren Lagen ES 61. In den höheren Gebieten öffnet sich auch schon die eine oder andere Rapsblüte. Der Befall mit Rapsglanzkäfern war sehr unterschiedlich. Mit Blühbeginn macht der Rapsglanzkäfer keine Schäden mehr. Er bevorzugt die reifen Pollen die jetzt wie ein gedeckter Tisch durch die offene Blüte aufwarten. Eine Blütenbehandlung gegen die Sklerotinia-Infektion kann mit dem Beginn der Blüte gefahren werden. Dies wird als „vorgezogene Blütenbehandlung“ bezeichnet. Die Wirkungsgrade können etwas geringer sein als bei einer Vollblütenbehandlung. Die Rückstände im Honig sind jedoch geringer und die Durchfahrverlust werden kleiner. Eine Behandlung ist nur in sehr engen Rapsfruchtfolgen (alle 3 Jahre) wirtschaftlich darstellbar. KEIN Insektizide beimischen. Die Rapsglanzkäfer machen jetzt keinen Schaden mehr. Die Kohlschotenmücke und der Kohlschotenrüssler spielen im Zollernalbkreis keine ertragsmindernde Rolle.  Sollten Behandlungen gefahren werden, erst ab 19 Uhr, nach dem täglichen Bienenflug. Diese Zeitangabe benennt die Landesanstalt für Bienenkunde der Uni Hohenheim.

Die Zulassung von Cantus Gold endet. Das Mittel muss bis 31.07.2024 aufgebraucht sein, ansonsten muss es entsorgt werden.

Wintergerste/Winterroggen:

Die Wintergerste/Winterroggen ist im Schnitt im Zweiknotenstadium ES 32, manche auch schon weiterentwickelt. Sind Einkürrzungen geplant, so ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Bei Gülle- und Gärrestdüngung ist die Nachlieferung nicht kalkulierbar. Eine wuchsregulierende Maßnahme kann in solchen Beständen den Ertrag absichern und ist zu empfehlen. Blattkrankheiten sind teilweise in den Beständen. Sind die obersten 3 Blätter zu 50% befallen, kann eine Fungizidbehandlung sinnvoll sein. Die Pflanzen sind durch die großen Temperaturschwankungen sehr gestresst. Zudem muss zuerst eine Wachsschicht aufgebaut werden, damit eine Pflanzenschutzmaßnahme gut vom Bestand aufgenommen werden kann. Eine Kombination von Fungiziden und Wachstumsreglern kann einen Bestand negativ beeinflussen. Bitte behandeln sie erst am Nachmittag, wenn sich eine stabile Wachsschicht aufgebaut hat und die Bestände trocken sind.    

Winterweizen/Dinkel:

Je nach Saattermin und Höhenlage sind die Winterweizen-Dinkelbestände Anfang Schossen ES 30 bis Zweiknotenstadium ES 32. Auch hier können jetzt wuchsregulierende Maßnahmen gesetzt werden. Auf den unteren Blättern ist Septoria zu finden, die jedoch nicht behandlungswürdig ist. Die Prognosemodelle zeigen Infektionsmöglichkeiten bei Halmbruch an. Die milde und regenreiche Witterung bisher hat die Infektion begünstigt. Bleibt es im April weiterhin feucht, so kann die Halmbasis ertragswirksam geschädigt werden.  Liegt der Getreideanteil innerhalb der Fruchtfolge bei 2/3, ist die Saat relativ früh erfolgt und die angebaute Weizensorte in der Sorteneinstufung bei Halmbruch mit der Note 5 oder 6 belegt, so ist das Risiko für Halmbruch groß. Eine Behandlung gegen den Halmbruch muss im Zwei- bis Dreiknotenstadium (ES 32-33) vorgenommen werden. Wirkstoffe die den Halmbruch wirksam zurückdrängen sind Prothioconazol und Cyprodinil. Aus Resistenzgründen sollte die Aufwandmenge nicht wesentlich unterschritten werden. Ein Fungizideinsatz ist nur sinnvoll, wenn die Risiken für eine Halmbrucherkrankung auch gegeben sind. Bisher ist der Gelbrost nicht in den Beständen angekommen. 

Grünland:

Grünlandflächen die einen Besatz mit Herbstzeitlose aufweisen und das Heu deshalb nicht verkauft werden kann/darf, ist jetzt die Zeit einen Schröpfschnitt durchzuführen. In den unteren Lagen sind die Pflanzen schon weit entwickelt. Die Samenkapsel ist in einzelnen Pflanzen sichtbar und der richtige Zeitpinkt für den Schröpfschnitt. Für die Hochlagen ist es für den Schröpfschnitt noch zu früh.  

 

Gutes Gelingen wünscht

Luise Lohrmann

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