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Warndienst 12 vom 19.04.2024

Warndienst 12 Pflanzenschutz/Pflanzenbau 19.04.2024

 

Aktuelle Situation Getreide:

Entwicklungsvorsprung der Kulturen gegenüber den Vorjahren bleibt weiterhin enorm. In den frühen Lagen spitzt die Wintergerste die Grannen und selbst in kühleren Lagen ist teilweise das Fahnenblattstadium erreicht.

Vielfach wurde in der Wintergerste ein Fungizid vorgelegt. Je nach Produkt und Aufwandmenge kann mit einem Schutz von ca. 14 Tagen gerechnet werden, so dass in den meisten Fällen derzeit noch kein Handlungsbedarf besteht, zumal das Infektionsgeschehen durch die kalten Temperaturen derzeit stark verlangsamt wird.

In noch unbehandelten Beständen empfiehlt sich eine Behandlung bei voll geschobenen Fahnenblatt mit leistungsstarken Mischungen bei voller Aufwandmenge.

In vorbehandelten Beständen sollte besonderes Augenmerk auf einen Wirkstoffwechsel geachtet werden, um den Wirkstoff Prothioconazol vor Resistenzen zu schützen. Nach einer Prothioconazol-haltigen Vorlage (z.B. Input-Produkt, Aurelia, Traciafin, Bolt,….) sollte in der Abschlussmaßnahme der Wirkstoff Mefentrifluconazol (z.B.“Revytrex“-Produkte, Balaya,…) eingesetzt werden. Um eine gute Ramularia-Wirkung zu erzielen, sind möglichst späte Termine zum Ährenschieben zu bevorzugen. Folpan als Kontaktwirkstoff sollte aufgrund der derzeit besten Ramularia-Wirkung beigemischt werden.

 

Die Wachstumsreglereinsätze haben i.d.R. gut gewirkt, teilweise präsentieren sich die Bestände aber trotzdem sehr wüchsig und dicht. Bis zum Grannenspitzen sind hier Maßnahmen möglich. Allerdings sprechen die gemeldeten Temperaturen nächste Woche für keine gute Wirkung. Für ethephon-haltige Mittel (Camposan, Cerone) ist es zu kalt, alternativ wäre dann – falls unbedingt erforderlich – der Einsatz von Medax Top + Turbo möglich.

 

Nachbehandlungen gegen Disteln oder Klettenlabkraut sind bis EC 37/39 möglich. Aber auch hier sind die Anwendungsbedingungen für Ariane C, U46 M oder fluroxypyr-haltige Mittel („Tomigan“) aufgrund der kühlen Temperaturen nächste Woche sehr ungünstig. Falls Maßnahmen nächste Woche dringend erforderlich wären, könnte auf die temperaturunabhängigeren Sulfonyle wie Pointer SX zurückgegriffen werden.

 

Zwar spricht die Blattnässedauer derzeit für einen hohen Septoria-Druck im Weizen, allerdings verhindern/verlangsamen die kalten Temperaturen derzeit weitere Infektionen. Behalten Sie aber ihre Bestände im Auge. Aufgrund der langen Inkubationszeit bei Septoria vergehen zwischen Infektion und Sichtbarwerden der Symptome ca. 3 Wochen.

 Auch Gelbrost ist aktuell nur in einigen wenigen anfälligen Triticale-Sorten vereinzelt aufgetreten. Wie in der Wintergerste auch, zeigen sich – sortenabhängig- physiologische Blattflecken im Weizen. Verwechseln Sie diese nicht mit Blattkrankheiten und fordern Sie gerne Beratung an.

 

 

 

Vegetationsfeldtag Versuchsfeld

Am Dienstag, 23. April findet um 19 Uhr der Vegetationsfeldtag am Zentralen Versuchsfeld in Boxberg-Schwabhausen statt. Beim Rundgang sprechen die Pflanzenproduktionsberater der beiden Landwirtschaftsämter den Entwicklungsstand der Kulturen mit den sich zeigenden Sortenunterschieden an und wichtigen Fragen der Bestandsführung wie Düngung und Pflanzenschutz werden diskutiert.

Die Versuchsfeldführung steht allen interessierten Landwirtinnen und Landwirten offen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung wird als Fortbildung zum Pflanzenschutz Sachkundenachweis (zwei Stunden) anerkannt.

 

 

Gez. Nina Waldorf

Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis - Fachdienst Landwirtschaft -Präsident Wittemann Str. 9, 74722 Buchen                  Tel.: 06281/5212-1604 oder 0151 64545220 

E-Mail: Nina.Waldorf@neckar-odenwald-kreis.de 

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