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Warndienst Nr. 10

Produktionstechnische Hinweise vom 25.04.2024 Nr. 10

 

Wir informieren Sie über Wintergetreide, Sommergerste, Zuckerrüben, Mais und Soja

 

Wintergerste:

Die Wintergerste befindet sich derzeit im gesamten Dienstbezirk im Stadium Grannenschieben, in der Rheinschiene zum Teil etwas weiter.  

Zur Fungizidwahl und dem Wachstumsreglereinsatz verweisen wir auf unser letztes Rundschreiben vom 11.04.2024. Im Zweifel Beratung anfordern.

 

Winterweizen:

Frühe Weizen (z.B. Complice oder Obiwan) schieben das Fahnenblatt bzw. haben dieses in der Rheinebene bereits voll entfaltet, bei späteren Saatterminen und kühleren Standorten beginnt das letzte Blatt zu spitzen. Bei dem derzeitigen Wetterbericht sollte bis Ausgangs nächster Woche alle Oktobersaaten mit frühen Weizensorten das Fahnenblatt schieben bzw. geschoben haben.

Bestände die nach dem 20. November gesät wurden befinden sich im 2 - 3 Knotenstadium.

Die Fungizidstrategie/Mittelwahl hängt davon ab, in welchem Entwicklungsstadium sich Ihr Weizen befindet, ob eine Fusariumbehandlung bei „Fusariumrisikoschlägen“ (anfällige Vorfrucht wie Mais oder Zuckerrüben, nicht wendende Bodenbearbeitung, fusariumanfällige Sorte mit BSA Einstufung > 4) angedacht ist und ob eine Vorbehandlung gegen Pilzkrankheiten erfolgte.

Beispiel 1:

Keine Vorbehandlung, Fahnenblatt + Septoria vorhanden, „Fusariumrisikoschlag“:

Behandlung mit 80 % der Aufwandmenge eines Azol-Carboxamid- Präparates (z.B. Ascra Xpro, Elatus Era, Revytrex)

Folgebehandlung:

Feuchtwarme Bedingungen zur Blüte: Osiris MP oder Prosaro

Trockene Bedingungen zur Blüte: Tebuconazolhaltiges Produkt

 

Beispiel 2:

Keine Vorbehandlung, Fahnenblatt + Septoria vorhanden, kein „Fusariumrisikoschlag“: Behandlung mit 100 % der Aufwandmenge eines Azol-Carboxamid-(Strobilurin)- Präparates.

Auf nicht „Fusariumrisikoschlägen“ ist je nach Krankheitsverlauf und Wettergeschehen keine Folgebehandlung erforderlich. Wir werden zu gegebener Zeit informieren.

 

Beispiel 3:

Vorbehandlung erfolgt, Fahnenblatt + Septoria vorhanden

Nach einer Prothioconazol-haltigen Vorlage (z.B. Input-Produkt, Aurelia, Traciafin, Bolt, usw.) empfehlen wir aus Gründen des Resistenzmanagements den Wirkstoff Mefentrifluconazol (z.B. Revytrex). Bei „Fusariumrisikoschlägen“ können diese bei entsprechender Nachlage auf 80% der Aufwandmenge reduziert werden (entsprechend Beispiel 1).

Auf nicht „Fusariumrisikoschlägen“ ist die volle Aufwandmenge einzusetzen (entsprechend Beispiel 2)

 

Beispiel 4:

Fahnenblatt noch nicht vorhanden (Spätsaaten), kein Gelbrostbefall, wenig Ausgangsbefall mit Septoria auf den untersten 2 Blättern:

Derzeit kein Handlungsbedarf. Fahnenblattstadium abwarten. Bestände in regelmäßigen Abständen kontrollieren.

 

Sommergerste:

Die Sommergerste hat in den letzten 14 Tagen, trotz der widrigen Wetterbedingungen, einen Wachstumsschub erfahren. Viele Bestände sind bereits im Stadium „Mitte bis Ende der Bestockung“. Noch ausstehende Herbizidmaßnahmen sollten bis Ende der Bestockung gefahren werden, bevor die Sommergerste die Unkräuter abdeckt.

Müssen Gräser bekämpft werden, kann Axial 50 mit 0,9 l/ha bei Flughafer, bzw. 1,2 l/ha bei Ackerfuchsschwanz zum Einsatz kommen. ACHTUNG AXIAL NICHT IN HAFER einsetzen!

Axial ist nicht immer problemlos mischbar. Sollte auf Ihren Flächen erhöhter Gräserdruck vorhanden sein, empfehlen wir eine Soloanwendung. Gute Erfahrungen konnten in der Mischung mit Biathlon 4D (70g/ha) + Dash (1l/ha) gemacht werden.

Erfahrungsgemäß können bei der Unkrautbekämpfung in der Sommergerste Pflanzenschutzmittel eingespart werden. Wenn Sie eine individuelle Beratung möchten, kommen Sie gerne auf uns zu.

Pauschale Zumischungen von Fungiziden sind aktuell nicht angebracht und beeinflussen zudem nach einer längeren Regenperiode wie im Moment die Verträglichkeit negativ. Legen Sie auch außerhalb von Schutzgebieten ein Spritzfenster an, es hilft die Wirkung und Verträglichkeit Ihrer Maßnahme besser zu beurteilen.

 

Zuckerrüben:

In der Rheinebene befinden sich die Zuckerrüben bereits im 4 Blatt Stadium, im Kraichgau überwiegend im Keimblattstadium. Der Wetterdienst meldet keine Nachtfröste mehr, somit kann nach einer Regenpause (zum Aufbau einer Wachsschicht) mit den fälligen NAK´s gefahren werden. In den Schutzgebieten kann in diesem Jahr anstatt eines Spritzfensters bei den Herbizidanwendungen eine schriftliche Dokumentation über das Unkrautvorkommen erfolgen.

 

Achten Sie bis zum zwei Blatt Stadium weiterhin auf Schneckenbefall.

 

Mit steigenden Temperaturen beginnt die Aktivität der Erdflöhe. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bis zum 2-ten echten Laublattpaar bei 20% zerstörter Blattfläche oder 40% geschädigten Pflanzen. Zur Mittelwahl verweisen wir auf Seite 90 im Pflanzenproduktionsheft 2024.

Behandeln Sie auf keinen Fall prophylaktisch, da die angewendeten Mittel sehr schnell Resistenzen entwickeln können. Läuse sind in den Beständen in nicht behandlungswürdigem Umfang vorzufinden. Führen Sie regelmäßige Kontrollen durch und denken Sie bitte an die Spritzfenster in den Schutzgebieten (Insektizideinsatz).

 

Mais:

In der kommenden Woche wird die Maisaussaat durchstarten. Achten Sie besonders in diesem Jahr bei der Aussaat auf warmen Boden. Die Bodentemperatur sollte nicht unter 8°C liegen und sich stetig erhöhen. Momentan liegt die Bodentemperatur bis 80 cm Tiefe zwischen 5 und 10 °C, Anfang nächster Woche sollten 8°C erreicht sein.



Soja:

Für die Sojabohnensaat gilt das gleich wie für den Mais.

Ein Walzenstrich ist unter den aktuellen feuchten Bedingungen nur bei steinigen Böden ratsam.

Nach der Saat sollte unverzüglich eine Behandlung mit den bekannten Bodenherbiziden durchgeführt werden. Bei Fragen zum Sojaanbau können Sie sich gerne an uns wenden.

 

Wegrandpflege:

Die Taube Trespe hat die Ähren geschoben. In ca. 10 Tagen sollten die Bereiche der Wegbankette mit Trespen gemulcht oder besser gemäht werden. Im Sinne der Biodiversität, lassen Sie bitte die Teilbereiche ohne Trespe durchaus noch länger stehen. Besten Dank!

 

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